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ERZDIÖZESE Salzburg
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Im Rahmen der Chrisam-Messe im Salzburger Dom hat Erzbischof Franz Lackner gemeinsam mit über hundert Priestern und Diakonen sowie an die 160 Ministrantinnen und Ministranten aus der gesamten Erzdiözese Salzburg die Reihe der großen Liturgien der Karwoche fortgesetzt. Die Chrisam-Messe ist traditionell die Feier der Weihe der drei heiligen Öle sowie der Erneuerung des priesterlichen Dienstversprechens.
Bereits vor der Liturgie versammelte sich die große Gruppe der Ministrantinnen und Ministranten zur Begegnung mit dem Erzbischof im Bischofshaus. Von dort aus zog man gemeinsam feierlich in den Dom ein. Der Erzbischof würdigte den Einsatz der jungen Menschen als „treuen Dienst am Altar“ und dankte für ihre jährliche Mitfeier dieser besonderen Messe. Mit Blick auf seine eigenen Lebensstationen – Lackner war u. a. Elektriker und Staplerfahrer gewesen, bevor er den geistlichen Weg beschritt – rief er die jungen Menschen auf, Gott im Leben eine Chance zu geben.
Zuvor fand auch heuer wieder der Priestertag statt, bei dem in diesem Jahr zwei Vorträge im Mittelpunkt standen: P. Gottfried Egger OFM referierte über „Leben und Martyrium des Tiroler Franziskaners Engelbert Kolland“, während Dr. Ignaz Steinwender sich der „Verehrung des Heiligen Engelbert Kolland heute“ widmete. Der Franziskanerpater und Märtyrer war im vergangenen Jahr von Papst Franziskus heiliggesprochen worden.
Erzbischof: „Priestertum lebt in direkter Abhängigkeit von Gott“
In der Predigt der Chrisammesse spannte Erzbischof Franz Lackner einen weiten Bogen von der biblischen Grundlegung des priesterlichen Dienstes bis zu den Herausforderungen der Gegenwart. Er dankte den Priestern für ihren täglichen sakramentalen Dienst und gedachte besonders der alten und kranken Mitbrüder, die „in Treue zur Berufung auf oft beschwerlich gewordenen Wegen“ unterwegs seien. Besondere Sorge äußert der Erzbischof über eine zunehmende Verwischung der Unterschiede zwischen dem sakramentalen Priestertum und anderen kirchlichen Diensten.
Die fortschreitende Säkularisierung priesterlicher Aufgaben bezeichnet er als besorgniserregende Entwicklung. Die Gefahr der Ausdünnung des Sakramentalen sei groß. Das Priestertum sei nicht Beruf, sondern Berufung, die in direkter Abhängigkeit von Gott lebe. Zugleich betonte der Erzbischof ausdrücklich, dass er nicht missverstanden werden wolle: Der Dienst am Evangelium kenne viele Berufungen und Formen, es gehe nicht darum, Privilegien zu verteidigen oder sich abzugrenzen. Er verwies dabei auf den Apostel Paulus, der sich im Römerbrief (15,16) selbst als „Liturg des Evangeliums“ bezeichnet habe. Dieser Ausdruck beschreibe ein priesterliches Selbstverständnis, das sich „durch Gottes Gnade kultisch“ vollziehe.
Ausdrücklich plädierte der Erzbischof für eine gute Zusammenarbeit zwischen allen seelsorglich Tätigen (Priester, Diakone, Haupt- und ehrenamtliche Laien), die sich durch ein „Miteinander im synodalen Stil“ auszeichnen solle. In diesem Geist bat er die anwesenden Priester, ihr Weiheversprechen mit „ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft“ zu erneuern.
Die drei heiligen Öle
In der Chrisam-Messe weiht der Bischof die drei heiligen Öle - Chrisam, Krankenöl und Katechumenenöl. Chrisam wird bei Taufe und Firmung verwendet, bei der Priesterweihe und Bischofsweihe, auch bei der Weihe eines Altars, einer Kirche oder der Glockenweihe. Das Krankenöl kommt für die Krankensalbung zum Einsatz, das Katechumenenöl für die Salbung der Katechumenen (Taufbewerber) bzw. des Täuflings vor der Taufe. Nach der Chrisam-Messe werden die heiligen Öle an die Vertreter der Gemeinden bzw. Dekanate übergeben, die sie dann in ihre Gemeinden bringen.
Mag. Dr. Michael Vereno
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