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Aus der Erzdiözese Salzburg

Älteste Pastoralassistentin

 

Seit 50 Jahren arbeiten über 300 Frauen und Männer in 66 verschiedenen Berufsbildern im pastoralen Dienst der Erzdiözese. Das heißt sie kümmern sich konkret in den Pfarren um das Leben der Gemeinde in all seinen Facetten oder arbeiten in den verschiedenen kategorialen Feldern. Sie begleiten Schülerinnen und Schüler, beraten in der Telefonseelsorge, betreuen Gefangene, besuchen Kranke oder kümmern sich um jene, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben. Dieses Jubiläum feiern die österreichischen Berufsgemeinschaften Pastorale Berufe am Samstag, 14. September 2024, im Salzburger Dom. Unter dem Motto „Genial pastoral“ stellt die Erzdiözese Salzburg in einer Serie einige von ihnen und ihre Berufung vor. Eine der ersten Pastoralassistentinnen war Gertrude Kirchmair.

 

 

 

Trude Kirchmair

 

Eine Pionierin

Gertrude Kirchmair wurde am 11. August 102 Jahre. Bereits zu ihrem „100er“ sagte die gebürtige Kufsteinerin: „Ich war schon Pastoralassistentin, als es diese Bezeichnung noch gar nicht gab.“ Treffender könnte man es kaum beschreiben. „Man nannte uns Pfarrschwestern oder spezielle Referentinnen für dieses und jenes, erst später wurden wir dann offiziell vom Erzbischof gesendet und waren die Ersten mit dem Namen Pfarrassistentinnen.“

 

1974 wurde die Berufsbezeichnung durch die Bischofskonferenz offiziell eingeführt. Bereits zuvor baute Kirchmair als Pionierin die Katholische Jungschar in Salzburg mit auf, war zwei Jahre lang Vorbereiterin für den Aufbau der Pfarre Taxham, leitete Gruppen, sammelte Spenden, gründete Witwen-, Frauen- und Senioren-Runden.

 

Engagiert und selbstlos

So wie „Schwester Trude“ den pastoralen Dienst mit Leidenschaft und Leben (er)füllte, nahm sie nicht nur die Pastoralassistenz vorweg, sie wirkte auch bereits im Sinn der heutigen Katholischen Frauenbewegung und Altenseelsorge. Und das alles mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit und Selbstlosigkeit sowie vielfach ohne Bezahlung.

 

Plötzlich Religionslehrerin

In den 1940er-Jahren war sie in Tirol sogar als Religionslehrerin tätig – und das zunächst ganz ohne Ausbildung. „Es hieß: Wir haben zu wenige hochwürdige Herren, übernehmen Sie den Religionsunterricht der vier ersten Klassen. Ich musste dann beim Kooperator zuhören, was er sagt, und das in den anderen Klassen weitergeben.“ Ihr Glaube wurde dadurch noch gefestigt. „Ich habe mir vertiefendes Wissen angeeignet und mit Priestern gesprochen, damit ich ja alles richtig mache.“

 

Erst später besuchte sie eine zweijährige Schule für kirchliche Frauenberufe in Wien, die mit heutigen pastoralen Ausbildungen vergleichbar ist. „Eine beglückende Zeit“, erinnert sich Kirchmair. Was es damals ebenfalls schon gab, waren Zusammenkünfte der Berufsgemeinschaft, Sendungsfeiern und das Wohnviertelapostolat.

 

Große Feier im Dom

Frauen und Männer der österreichischen Berufsgemeinschaften Pastorale Berufe (ÖKoBI) aus ganz Österreich feiern ihr Jubiläum am Samstag, 14. September 2024, in Salzburg. Erzbischof Franz Lackner, Referatsbischof Anton Leichtfried und Vertreterinnen und Vertreter der Seelsorgeämter und Pastoralinstitute werden der Feier, die um 10 30 Uhr im Dom beginnt, beiwohnen.

 

Ein halbes Jahrhundert kirchlicher Berufe mit Sendung

Schon immer engagieren sich Frauen und Männer aus Freude und Überzeugung in der Pastoral. In Folge der Entwicklungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil geschieht das auch hauptamtlich. Frauen und Männer können seither ihre Taufberufung und ihre Glaubensbegeisterung zu ihrem geistlichen Beruf machen. Sie absolvieren theologische Studien und pastorale Ausbildungen und werden durch den Ortsbischof in ihr kirchliches Amt gesendet.

 

Vor 50 Jahren wurde die Berufsbezeichnung „Pastoralassistent“ durch die Bischofskonferenz österreichweit eingeführt. Heute prägen diese gesendeten pastoralen Berufe alle Seelsorgebereiche der Katholischen Kirche Österreichs.

 

Mehr unter: www.eds.at/genialpastoral

 

 


 

 

Rückfragen

David Pernkopf Bakk. phil.

Pressereferent

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