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Aus der Erzdiözese Salzburg

Ewige Profess

 

Sr. Maria Gratia Waldner von den Benediktinerinnen im Salzburger Stift Nonnberg hat am Samstagnachmittag ihre Ewige Profess in der Klosterkirche abgelegt. Die 50-jährige gebürtige Südtirolerin gab ihr Versprechen, sich dauerhaft an die Ordensgemeinschaft zu binden und empfing die im Stift traditionell damit verbundene Monastische Jungfrauenweihe. Mit ihr feierten u. a. Ivo Muser, Bischof der Diözese Bozen-Brixen, Äbtissin M. Veronika Kronlachner OSB und Priorin Eva-Maria Saurugg vom Stift Nonnberg sowie die ehemalige Äbtissin des Südtiroler Benediktinerinnenstiftes Säben, Sr. Maria Ancilla Hohenegger, und der Erzabt der Salzburger Benediktinererzabtei St. Peter, Korbinian Birnbacher OSB.

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Glaubensfrage

Ivo Muser, Bischof der Diözese Bozen-Brixen und damit Heimatbischof von Sr. Maria Gratia Waldner, verwies in seiner Festpredigt auf die starke Verbundenheit der Klöster Säben in Südtirol und Nonnberg in Salzburg. Mit dieser Feierlichen Profess schließe sich menschlich und innerweltlich ein Kreis. „Ich vertraue darauf, dass der Herr der Geschichte und der Kirche dabei Regie führt.“ Weiters betonte er: „Wir brauchen heute mehr denn je Menschen, die das ‚Gott-Suchen‘ zu ihrem Lebensinhalt machen und, die uns auch als Kirche eindringlich daran erinnern, dass das Sein vor dem Tun kommt, dass das Tun aus einem Sein herauswachsen muss.“ Zudem appellierte er an die Nonnberger Klostergemeinschaft, die entscheidende Frage lebendig zu halten, mit der gläubige Menschen ihre Umgebung „herausfordern, provozieren und unruhig machen: Und wenn es Gott doch geben sollte?“ Das Versprechen in der Feierlichen Profess setze voraus, dass es Gott gibt.

 

Mit diesem Schritt wage Sr. Maria Gratia es, „alles auf eine Karte zu setzen“, führte Bischof Muser aus. Durch ihre Lebensentscheidung lege sie das Bekenntnis ab: „Gott ist keine Theorie, er ist Wirklichkeit. Gott ist mehr als alles, was uns dieses Leben und diese Welt bieten können.“ Diese Feier sage aber auch viel darüber, „wer wir als Kirche sind“. Die Kirche ist für den Südtiroler Bischof „Sakrament, Zeichen und Werkzeug“. Sie müsse „zuerst und vor allem empfangende Braut Christi sein“. Das Hören und das Empfangen als Haltungen, die Maria besonders kennzeichnen, formulierte Bischof Muser als Bitte an Gott sein und als Auftrag für Sr. Maria Gratia.

 

Sr. Maria Gratia Waldner OSB wurde am 15. Juni 1973 als Susanne Maria Waldner in Meran, Südtirol, geboren. Sie wuchs in Schenna auf und arbeitete unter anderem als Köchin in einem Seniorenheim. Ihr Wunsch für ein Leben als Ordensfrau im Kloster begann bereits mit zwölf Jahren in ihr zu wachsen. „Mein Weg zu Jesus hat über Maria geführt. Ich kenne keinen besseren“, habe sie Bischof Muser Ende April geschrieben. Die Neuprofessin hat ihr Noviziat am 14. August 2016, am Vorabend von Mariä Himmelfahrt, im Kloster Säben begonnen. Am 14. August 2018 legte sie auf Säben ihre Zeitliche Profess ab. Der 15. August ist das Namenstagsfest ihrer Heimatpfarrkirche im Südtiroler Schenna und der Klosterkirche des Stiftes Nonntal. Durch Maria sei Sr. Maria Gratia „eine Christusliebe geschenkt“ worden, die sie ohne Maria nie gefunden hätte.

 

Menschlich und innerweltlich verbunden

Die Benediktinerinnenabtei Nonnberg gilt mit seinen mehr als 1300 Jahren als das älteste durchgehend geführte Frauenkloster in Europa. Die Gründung des Klosters geht auf den heiligen Rupert zwischen 712 und 715 zurück. Die derzeit 15 Benediktinerinnen vom Stift Nonnberg leben nach der Regel des hl. Benedikt von Nursia (480-547). Fußend auf der Hl. Schrift und schöpfend aus der Tradition des frühen Mönchtums wollte er seinen Mönchen/Nonnen Anleitungen für ein Leben der Gottsuche geben, das von Gebet, Arbeit und geistlicher Lesung geprägt ist, führen die Benediktinerinnen vom Stift Nonnberg auf ihrer Webseite aus.

 

Im Februar 1685 sind fünf Schwestern vom Nonnberg aufgebrochen, um eine Klostergründung in Säben in Südtirol zu beginnen. 550 Benediktinerinnen sollten ihnen im Lauf der Jahrhunderte folgen. Sr. Maria Gratia war in Säben eine der drei letzten Schwestern.

 

Bindung an Gemeinschaft

In der Ewigen Profess bindet sich eine Kandidatin oder ein Kandidat für die Aufnahme in einen Orden auf Lebenszeit an eine Gemeinschaft. Diese öffentlich abgelegten Gelübde haben die drei sogenannten „Evangelischen Räte“ zum Inhalt: Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Diese Gelübde werden als Selbstbindung eines Menschen verstanden, der sein Leben ganz von Gott her bestimmen lassen will und daher auf bestimmte menschliche Bindungen wie Besitz, Partnerschaft oder Macht verzichtet. (Infos: www.nonnberg.at)

 


 

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