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Seelsorge & Ordensleben

Manfred Krautsieder

 

Manfred Krautsieder über seine Begeisterung für Augustinus, das Gelocktwerden von Gott und darüber, dass weniger oft mehr ist.

 

Wann/Wie haben Sie Ihre Berufung gespürt? Gab es ein Berufungserlebnis oder war es ein stilles Reifen? Wie hat sich Ihr Weg in die Gemeinschaft gestaltet? 

Zum ersten Mal habe ich meine Berufung gespürt in der 4. Klasse Volksschule. Inspiriert von einer Religionsstunde, war mir plötzlich klar, dass ich den Heiligen nachfolgen will und später nicht heiraten möchte, sondern in einen Orden gehe. Es hat aber sehr lange gedauert, bis ich dieses Erlebnis als erstes, echtes Berufungserlebnis verstehen konnte. Es schien mir selber lange so, als würde ich mir etwas einbilden. Und dann gab es auch noch viel anderes, was mir auch in meinem Leben wichtig war. Doch immer wieder machte sich Gott in meinem Leben bemerkbar und lockte mich in diese Richtung.

 

Erst mit 26 Jahren habe ich wirklich an einen Ordenseintritt gedacht. Es folgten Jahre der Klärung, bis mir aufging: Der geistliche Weg ist der richtige für mich. Mit 30 Jahren habe ich mich entschieden. Nach einem Probejahr in einem geistlichen Haus bin ich mit 31 Jahren bei den Augustiner Chorherren in St. Florian eingetreten.

 

Mein Weg in der Gemeinschaft verlief sehr geradlinig: Noviziat, Studium, zeitliche und ewige Gelübde, Diakonat, Priesterweihe. Ich war froh, in der Gemeinschaft zu leben, einen Tagesrhythmus mit Gebet und Essen zu haben und beschäftigt mit Studium und verschiedenen Aufgaben im Stift zu sein.

 

Was ist derzeit Ihre Aufgabe in der Gemeinschaft? 

Meine Aufgabe umfasst zwei Bereiche: Ich bin derzeit Novizenmeister im Stift und für die Ausbildung der Jungen bis zur Priesterweihe zuständig. Darüber hinaus mache ich Berufungspastoral für unser Stift und begleite Interessenten. Zum anderen bin ich als Kaplan in drei Pfarren (Walding, Feldkirchen an der Donau, Goldwörth) in der Pfarrseelsorge tätig.

  

Was beGEISTert Sie an der Spiritualität Ihrer Ordensgemeinschaft? 

Letztlich immer wieder die Geistigkeit des heiligen Augustinus selbst. Es gibt wohl wenige Heilige, die so tief in sich selbst blicken haben lassen. Die Inspirationen, die er aufgrund seiner so spannenden Lebensgeschichte und seines Werkes hinterlassen hat, geben unserer Gemeinschaft einen Schatz mit.

 

Neben dieser Begeisterung für den Ordensvater Augustinus ist es das Wesensmerkmal unseres Ordens selbst, das mich begeistert: Seelsorge und Ordensleben zu verbinden und Seelsorge in Gemeinschaft zu leben. Darin drückt sich unsere Spiritualität aus: Wir sind eine Gemeinschaft für den Dienst am Volk Gottes.

 

Wer ist Ihr/e Lieblingsheilige/r, und warum? 

Das ist eine schwierige Frage ... Es gibt viele Heilige, mit denen ich etwas verbinde und die mir ans Herz gewachsen sind. Sie spielen aber eine sehr unterschiedliche Rolle in meinem Leben und meinerFrömmigkeit: Paulus, weil er eine spannende Persönlichkeit ist und ich viel über ihn gelesen habe; Augustinus, weil er unser Ordensvater ist und sowohl Leben und Werk beeindrucken; Therese von Lisieux, weil mich ihre Frömmigkeit und Gottverbundenheit berührt; Elisabeth von Thüringen, weil sie eine so große Liebe zu den Armen gehabt hat; Franz Jägerstätter, weil er für seine Überzeugung in den Tod gegangen ist; und und und ...

 

Was gefällt Ihnen am Jahr der Orden bzw. was ist Ihnen dabei wichtig? 

Mir gefällt, dass das Jahr der Orden zunächst einmal ein Impuls nach innen ist. Wir sind eingeladen, über unsere eigene Ordensexistenz nachzudenken, zu danken, kritisch zu prüfen und Wege in die Zukunft zu suchen. Für mich bringt das durchaus eine Klärung, wie ich meine Ordensberufung in Zukunft gestalten will. Auf die Rolle der Orden in der Gesellschaft aufmerksam zu machen, dazu bietet das Jahr der Orden eine gute Gelegenheit. Mir geht es aber mehr darum, die Lebensform Ordensleben in ihrer inneren Dynamik den Menschen begreifbarer zu machen. 

 

Was tut Ihnen im Sommer einfach so gut, dass Sie es mit uns teilen möchten?

Mein Tipp wäre: weniger Urlaubsziele, mehr Spiritualität. Der Sommer ist für die meisten die Ferien- bzw. Urlaubszeit. Diese Zeit hat auch eine besondere Qualität, Gott zu begegnen. Kirchenbesuche, Tage der Stille, Wallfahren, Exerzitien, ein religiöses Buch erneuern auch unsere Gottesbeziehung. Einen meiner Lieblingsplätze verrate ich: die Waldkapelle Maria Rast bei Helfenberg.

 

Wie verbringen Sie Ihren Urlaub?

Ich werde heuer mit den MinistrantInnen als Begleiter der Ministrantenwallfahrt Anfang August nach Rom fahren. Dann mache ich selber Exerzitien und noch eine Woche Urlaub bei meinen Eltern. 

Diözese Linz

Zur Person: Der Augustiner Chorherr Mag. Manfred Krautsieder CanReg ist Novizenmeister und Verantwortlicher für Berufungspastoral im Stift St. Florian. Darüber hinaus ist er als Kaplan in den Pfarren Walding, Feldkirchen an der Donau und Goldwörth) in der Pfarrseelsorge tätig.

 

 

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