Gott, Glaube und treue Follower
Mehr in das Geheimnis des Glaubens eintauchen – das möchte Matthias Ruzicka heute. Wie er über Umwege zu Gott fand und eine Begegnung sein Leben veränderte.
Mehrtagesbart, strahlende Augen. Ein Smartphone liegt vor ihm auf dem Tisch neben einer Tasse Kaffee. Matthias Ruzicka verfolgt ein Ziel: Er möchte Priester werden. Im Herbst 2018 beginnt er daher das Theologiestudium an der Universität Wien. Gegenwärtig absolviert der 24-Jährige das einjährige Propädeutikum in Linz – ein Vorbereitungsjahr für alle Priesteramtskandidaten.
„Er ist da“
Ruzicka kommt aus Winzendorf im südlichen Niederösterreich. Nach der Matura am BORG Ternitz absolviert er seinen Zivildienst in der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien. Es gefällt ihm so gut, dass er anschließend noch ein halbes Jahr als Projektassistent in der Stabstelle APG – dem diözesanen Reformprozess – anhängt.
Aufgewachsen in einer katholischen Familie, kommt er erst während einer heiligen Messe im November 2009 Gott viel näher als bisher. „Ich spürte auf einmal, dass er da ist“, sagt er. „Wow.“ Dieses Erlebnis prägt ihn nachhaltig und verändert sein junges Leben mit einem Schlag. Die Firmung im darauffolgenden Jahr brring Matthias noch näher zum Glauben. Für ihn ist klar, dass er Gott sein Leben lang nahe sein wolle. In den folgenden Jahren lernt er die Kirche noch besser kennen und 2013, beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro, merkt er zum ersten Mal seine Berufung zum Priester. Nicht nur seine Berufung, sondern auch seine Beziehung zu Gott sehe er als eine Liebesgeschichte.
Mehrere Wegbegleiter
„Das Handy ist für mich daher auch ein wichtiger Wegbegleiter“, sagt Matthias Ruzicka. „Das, was ich von Gott empfange, gebe ich damit meinen Mitmenschen weiter.“ All seine Nachrichten erscheinen auf seinem Instagram-Profil. In diesem Social Media-Kanal könne er sich am besten ausdrücken. Knapp 900 folgen ihm hier mittlerweile – und seine Community wachse weiter, erzählt er stolz.
Matthias Ruzicka will mit seinen Botschaften vor allem inspirieren und zum Nachdenken anregen. Auch erreiche er auf diesem Weg viele Menschen, die nicht glauben. Besonders diese positiven Rückmeldungen freuen ihn.
Sein Smartphone nutze er nicht nur für Instagram; oft lese er darauf die Bibel, wenn er unterwegs ist. „Der Herr gab mir die Berufung, andere zu bewegen und zu begeistern.“ Das sei für ihn eine große Herausforderung, auf die er sich gerne einlasse. „Priester können in Gläubigen ein Feuer des Glaubens entfachen und sie weiter für Gott begeistern“, glaubt er.
Auch möchte er weiter am Reich Gottes auf Erden bauen. Mit viel Gottvertrauen werde er im Jahr 2024 sein Theologiestudium beenden. Bis dahin und selbstverständlich darüber hinaus will er immer wieder Neues entdecken und spüren, was der Herr von ihm will: „um noch tiefer in die Geheimnisse Gottes einzutauchen“.
Christopher Erben