Cornelia Dworak begleitet auf Filmsets Schauspielerinnen und Schauspieler im Umgang mit Intimität bei der Arbeit. Auch die Crew, Regisseure und Drehbuchautoren berät sie. In Österreich üben weniger als zehn Personen ihren Beruf aus. Intimitätskoordination gehört zu den relativ neuen Tätigkeitsfeldern in der Medienbranche. „Es gab davor kein eigenes Department,“ sagt Dworak, „das wirklich darauf geachtet hat, was passiert, wenn Intimität vor der Kamera stattfindet. Aber man muss sagen, dass Kostüm und Maske zum Beispiel, die sehr eng mit den Darstellenden zusammenarbeiten, früher sehr viele dieser Funktionen übernommen haben.“ Die Intimitätskoordinatorin arbeitete an zahlreichen österreichischen Produktionen, wie etwa der Film Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste (2023), sowie internationalen Blockbustern, wie Mission Impossible 5 (2015) als Stuntfrau und als Intimitätskoordinatorin mit.
Körperliches Erleben und Ausdruck
In der vierten Podcast-Folge von »ÄNDERN leben« gibt Cornelia Dworak Einblick in ihren Weg zum Film: Nach dem Studium der Biologie, das sie mit einer Arbeit über das Sozialverhalten von Gorillas abschloss, arbeitete sie als Stuntfrau, unterrichtete Tanz, Thai-Yoga-Bodywork und beschäftigte sich mit sämtlichen Aspekten von körperlicher Expressivität und körperlichem Erleben. Gerade das Embodiment empfindet die Österreicherin als eine intensive Berufung. „Alles fließt zusammen, da habe ich irgendwann gemerkt: Ich bin der Zusammenhang all dieser Interessen.“ Daher war der Schritt in die Intimitätskoordination beim Film nicht weit. Ihre Erfahrungen und Expertise sind allerdings nicht nur auf Filmsets relevant, sondern können auch gesellschaftlich und in kirchlichen Debatten als eine wertvolle Ressource dienen.