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Aus der Diözese Innsbruck

Diakonenweihe in Innsbruck

 

Katholische Geistliche sollen innerlich mit Jesus verbunden und mit ihrer Aufmerksamkeit beim Herzschlag der Menschen sein. Das hat Bischof Hermann Glettler drei künftigen Priestern – Pater Lukas Agerer OCist, Johannes Seidel und Stephen Dsouza – mit auf den Weg gegeben, die er im Innsbrucker Dom am Samstagnachmittag, 9. März 2024, zu Diakonen geweiht hat. „Liebe Weihekandidaten, ihr habt eine gute Option gewählt, keine Sorge!“, schickte Bischof Hermann Glettler in seiner Predigt voraus, im Hinblick auf das mittlerweile verbreitete Phänomen der „Fear Of Better Options“. Gemeint ist damit die Angst, dass es zu jeder Entscheidung immer eine bessere Option gäbe, die man nicht ergreift. Er versicherte: „Wer sich von Gott rufen lässt, sich ihm anvertraut und senden lässt, hat eine gute Wahl getroffen.“

 

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Am Weihegottesdienst im voll besetzten Innsbrucker Dom zu St. Jakob nahmen neben dem Diözesanbischof Abt German Erd OCist, Generalvikar und Regens des Priesterseminars Roland Buemberger, Bischofsvikar Jakob Bürgler sowie zahlreiche Priester und Diakone sowie Vertreter:innen aus Kirche und Pfarrgemeinden teil. Die Diakonenweihe wurde außerdem im Internet live übertragen.

 

 

Unterschiedliche Berufungswege: Keine glatten Storys

„Liebe Weihekandidaten – geboren im Tiroler Oberland, an der Grenze zur ehemaligen DDR und in Indien – eure Lebensgeschichten und Berufungswege sind keine glatten Stories“, so Bischof Hermann. P. Lukas Agerer OCist arbeitete, bevor er dem Orden der Zisterzienser in Stams beitrat, für über 20 Jahre in der Pressearbeit und Kommunikationsberatung von Großkonzernen. Johannes Seidel ist Vater von zwei erwachsenen Töchtern, verwitwet und seit 2021 Priesterseminarist in Innsbruck. Stephen Dsouza hat sich gegen Ende seines Betriebswirtschaftsstudiums entschlossen, Priester zu werden und kam deshalb aus Indien nach Innsbruck, um zu studieren.

 

 

„Ihr habt erlebt, dass Gott euch gut geführt hat, aber durch einige Abbrüche, Versagen und Neuanfänge hindurch. Dabei wurden Wunden gerissen, die zum Glück auch wieder geheilt sind. Niemand geht unverwundet durchs Leben“, führte der Innsbrucker Diözesanbischof aus: „Das Wahrnehmen unserer persönlichen Suchbewegungen – inklusive aller Irritationen und offenen Fragen – macht uns menschlicher.“

 

 

Das Evangelium soll erinnern, sich nicht selbst zu erhöhen und im Gebet niemals auszugrenzen oder zu verurteilen, so Bischof Hermann: „Noch deutlicher: Gott lässt sich nicht durch ein aufgeblähtes Ego beeindrucken, auch nicht durch das kindische Vergleichen, wer größer und besser ist.“ Wer für einen Dienst in der Kirche geweiht wird, müsse „bereit sein, die eigenen Befindlichkeiten und Interessen zurückzustellen.“ Abschließend ermutigte der Innsbrucker Bischof: „Die beste Option ist doch immer der konkrete, zuversichtliche Dienst füreinander.“

 

 

Diener für die Menschen

Mit dem Diakonat soll zum Ausdruck gebracht werden, dass der Einsatz für die Mitmenschen zum Wesenskern und Grundauftrag von Kirche gehört. Diakon bedeutet Diener. Die Weihe drückt eine persönliche auf Lebenszeit ausgerichtete Verbundenheit und Treue zur Kirche aus. Für angehende Priester bildet die Weihe zum Diakon die erste Stufe des Weihesakramentes.

 

Jesus Christus habe „mit seinem leidenschaftlichen Wort und Gebet den Himmel aufgerissen – dieser Dienst der Hoffnung ist euch aufgetragen! Er hat die Ausgeschlossenen und alle, die nicht die besten Optionen hatten, in die Mitte, in die Gemeinschaft hereingenommen. Das ist auch euer Dienst! Jesus hat Hungrige gespeist und Kranke geheilt – und am Kreuz sein Herzblut für alle Menschen vergossen – dies zu bezeugen ist euer Dienst! Seid dabei nicht langweilig, seid erfinderisch in der Liebe“, führte Bischof Hermann Glettler aus.

 

 

Ein Diakon ist kein Priester, aber eine eigene Weihestufe, die es schon in der Urkirche gab. Neben der Feier von Begräbnissen und Wortgottesdiensten verkünden sie in der Messfeier das Evangelium, predigen, assistieren am Altar, spenden das Sakrament der Taufe und assistieren der Eheschließung. In der Pfarrgemeinde sollen sie als „Diener der Kirche“ die Botschaft der Nächstenliebe weitergeben sowie an der Gestaltung der Gesellschaft mitwirken. Vor allem den leidenden Menschen sollen Diakone beistehen, ein offenes Ohr schenken und Mut zusprechen.

 


 

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Arno Alexander Cincelli

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