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DIÖZESE Eisenstadt
P. Mag. Karl Schauer OSB
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Sie wussten nicht, wer er war und in wessen Auftrag er redete und Taten setzte. Von Johannes dem Täufer ist die Rede. In anderen Schriftstellen wird Ähnliches in Bezug auf Jesus gesagt. Ein Prophet? Elija? Der Messias? Deshalb die Fragen der Altvorderen, der Priester und Leviten aus Jerusalem: „Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben.“ Sie waren fixiert. Ihre religiösen Vorstellungen einzementiert, ihr Glaube verkrustet, ihre Gottesbeziehung rechtlich festgenagelt. Sie hatten eigentlich mit „ihrem“ Gott schon abgeschlossen, ein Gott der Überraschungen war ihnen fremd. Ihr religiöses Tun und Denken sollte nur bestätigt werden. Der Anspruch auf Perfektionismus verstellte ihnen die Offenheit für die Überraschungen Gottes, die Tyrannei ihrer negativen Emotionen war stärker.
Nicht unähnlich ergeht es auch uns: den Theologen, den Priestern, den Geistlichen, den Kirchenangestellten, den Berufenen. Und doch wäre auch ihre Aufgabe: zu verkünden, wie unendlich nahe Gott den Menschen ist! Die Gleichgültigkeit Gott gegenüber lähmt uns und die Skepsis Gott gegenüber vergiftet unser Vertrauen. Wie kann ich Zeuge für ihn sein in dieser gekreuzigten Welt? Wie kann ich ein Suchender sein mit denen, die suchen, und ein Fragender mit denen, die nach Gott fragen? Berufene erkennt man vielleicht daran, wie sie den Suchenden und Fragenden unserer Zeit begegnen können und dem einen Namen geben, der uns in der Dunkelheit sucht. Basilius und Gregor waren leidenschaftliche Gottsucher. Basilius, der Mönch, sagte einmal: „Über Gott zu reden, sind alle in gleicher Weise unfähig.“
Gebet
Herr,
ich bitte Dich um Geduld,
mit mir.
Auch wenn ich nicht weiß,
wer Du bist,
gib mir
die Unruhe des Hörenden,
die Neugier des Fragenden,
die Freude des Glaubens.
Amen.
Pater Karl Schauer OSB