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DIÖZESE Eisenstadt
P. Mag. Karl Schauer OSB
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Man müsse heute ganz „niederschwellig“ von Gott reden, um von den Menschen verstanden zu werden, meinen viele Kirchenmacher. Andere setzen auf Reduktion der theologischen Bildung und der beruflichen Anforderungen, besonders, wenn es um schwindende Priester- und Ordensberufungen geht. Die Angebote in kirchlichen Bildungshäusern und Bildungswerken gleichen oft einem Potpourri kirchlicher Jahrmärkte, von Yoga über meditatives Training bis zum kreativen Schweigen, Bibelplaudern, Bäume umarmen, Autofasten, biblischem Weinverkosten und veganen Leckerbissen; das kreative Angebot quillt über. Die verantwortete Rede von Gott bleibt oft auf der Strecke, auch in der Kirche.
Gottesrede aber ist nicht Gottesgeschwätz und Selbstinszenierung ist noch keine Verkündigung. Es stimmt: Von Gott zu reden, überfordert. Es ist nicht das Geschwätz der gestrigen Nachrichten, die heute bereits überholt sind, es sind nicht die lauten Töne religiöser Gruppierungen und religiöser Marktschreier, es ist Verkündigung. Ich leihe Gott meine Sprache, um sein Wort zum Leben zu bringen. Ich schenke Gott mein Leben, um es in seinen Dienst zu stellen. Ich halte ihm mein Schweigen hin, damit er redet und sein Wort durchkommt.
Der Dienst der Verkündigung bleibt ein gewagter, ein zerbrechlicher, auch ein angefeindeter, sicher aber einer, der ein großes Geschenk ist. Verkündigung kann man nicht lernen oder studieren, sie kann nur reifen und leben, häufig gepaart mit Erfolglosigkeit. Aber es geht um ihn.
Gebet
Herr,
gib mir Zeit zur Arbeit,
zum Nachdenken und zum Spielen.
Gib mit Zeit zum Lachen,
zum Lesen und für die Weisheit.
Schenk mir Glück,
Träume, einen gedeckten Tisch und einen guten Schlaf.
Und lass mir Zeit,
dich zu suchen und zu finden,
von dir zu reden.
Amen.
Pater Karl Schauer OSB