Canisiuswerk

Gebetstag um geistliche Berufe

»Wenn man euch nicht hören will, geht weiter.« (Mk 6, 11)

Dieses Wort aus dem Markusevangelium des Tages trifft auf den Japanmissionar und Jesuiten Paul Miki und seine 26 Gefährten aus verschiedenen Orden zu, die in Nagasaki am 6. Februar 1597 auf einem Hügel außerhalb der Stadt gekreuzigt und verbrannt wurden. Den Staub konnten sie nicht mehr von ihren Füßen schütteln, sie erlitten das Schicksal christlicher Märtyrer, wie Tausende vor und nach ihnen und auch heute. Wenn du liebst, wirst du verletzt oder sogar getötet werden. Wenn du nicht liebst, bist du bereits tot! Berufene sollten das Risiko eingehen, verletzt zu werden. Das ist sicher besser und aufregender, als langweilig zu sein.

 

Wie können wir unsere Mitmenschen und Zeitgenossen einladen, in den weiten und befreienden Raum des Glaubens an Gott einzutreten? Nicht mit Zwang, nicht mit Tricks, nicht mit frommen Versprechungen, sondern mit dem Versuch, uns in der Liebe zu verlieren und auf den Ruf des Lebens zu antworten. Leben ist vielschichtig, polyphon, aufgerieben, gewagt und nie fertig. Das könnte man auch vom christlichen Weg der Nachfolge sagen. Kardinal Carlo Martini sagte einmal: „Das Christentum steht erst am Anfang.“ Das sollten jene besonders wissen, die sich für einen geistlichen oder einen kirchlichen Beruf entscheiden. Dieser lohnt sich. Vor allem dann, wenn wir erkennen, dass die Menschen aller Zeiten wirklich hungrig sind und sich nicht damit zufriedengeben, wenn wir ihnen Jesus anbieten, nur, weil er ein netter Kerl war und will, dass wir alle nett zueinander sind.

 

 

Gebet

 

Herr,

ich bitte Dich um Geduld,

mit mir.

Auch wenn ich nicht weiß,

wer Du bist,

gib mir

die Unruhe des Hörenden,

die Neugier des Fragenden,

die Freude des Glaubens.

Amen. 

 

 

Pater Karl Schauer OSB

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